„Das ist einfach eine hinterhältige Entscheidung“

Der Beschluss des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), die Sportart Ringen für 2020 aus dem Olympischen Programm zu nehmen, hat weltweite Proteste ausgelöst (SVZ berichtete). Auch beim Ringerverein Lübtheen stieß die Ankündigung auf Empörung. SVZ hatte Gelegenheit, mit Csaba Mátraházi zu sprechen. Der 73-Jährige, der 1963 aus Ungarn in die Lindenstadt gekommen war und dort ab 1968 als „Gründervater“ das Ringen als Wettkampfsport aufgebaut hat, ist noch heute in beratender Funktion für den Zweitliga-Aufsteiger tätig und bringt sich auch aktiv in die Technik-Schulung der Männer ein, wenn einmal Not am Mann sein sollte.

Wie fiel Ihre  erste Reaktion aus, als Sie von dem Beschluss gehört haben?

Csaba Mátraházi: Ich habe gedacht, jetzt ist die Bombe geplatzt. Die Ringer standen ja schon seit vielen Jahren im Fokus des IOC, wurden immer wieder angegriffen,  so nach dem Motto: Wenn ihr nichts ändert, fliegt ihr raus. Dennoch, „überrascht“, wie sich unser Verband gezeigt hat, ist für diese hinterhältige Entscheidung ein viel zu milder Ausdruck. Wir sprechen hier gewissermaßen von der Mutter aller Sportarten. Gerungen wurde nachweislich schon vor 5000 Jahren. Der Ringkampfsport wird auf allen Kontinenten betrieben, dem Weltverband sind 147 Länder als Mitglieder angeschlossen. In  Deutschland und überhaupt in Westeuropa stehen wir zwar ein bisschen hintendran, aber in Russland, den USA oder dem Iran, um nur einige Beispiele zu nennen, ist das Ringen ungeheuer populär. Oder nehmen Sie Bulgarien und die Türkei, da stehen die Kinder im Training Schlange.

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