Grand Prix der Frauen in Dormagen

Dormagen – 140 Frauen und Juniorinnen aus 22 Nationen waren am vergangenen Wochenende nach Dormagen gekommen, weitere 122 Kadettinnen ließen den Grand Prix der Frauen und Mädchen einmal mehr zu einem der größten Ringerwettkämpfen weiblichen Ringkampf anwachsen.

„Das Niveau ist sehr gut, vor allem die Skandinavier, aber auch Russland, Kasachstan, Frankreich, die Türken und Kanada sind mit sehr starken Mannschaften angereist“, freute sich der Vereinsvorsitzende des ausrichtenden AC Ückerath, Detlev Zenk über die weltweite Resonanz erfreut. „Eine gute Möglichkeit für unsere Damen, sich in diesem Weltklassefeld – aber auch auf heimischen Matten zu präsentieren und ihre Leistungsfähigkeit kurz vor den anstehenden internationalen Meisterschaften nachzuweisen“, so Frauen-Bundestrainer Nicolae Ghita, der gemeinsam mit Alexandra Engelhardt und Parick Loes zum Beginn diesen Jahres die DRB-Frauen und Juniorinnen übernommen hat.

Einmal mehr war es Jaqueline Schellin (48 kg/TV Mühlacker), die in Dormagen ihre internationale Spitzenklasse nachweisen konnte. Nach Bronze bei den Europameisterschaften in Tiblissi (GEO) erkämpfte Jaqueline Schellin auch beim heimischen Grand Prix den 3. Platz, wobei sie im kleinen Finale Natasha Kramble (Kanada), immerhin 2. Der Panamerikanischen Meisterschaften diesen Jahres, mit einer konzentrieren Leistung in 2:0 Runden (2:0, 1:0) bezwang. In den Auftaktbegegnungen hatte Jaqueline Schellin die Norwegerin Henriette Slattum und Sandra Skillhag (HGB Wrestling Team) bezwungen. Im Halbfinale musste die deutsche WM-Dritte von 2012 gegen die Russin Elena Vostrikova eine knappe Punktniederlage (1:1, 0:1) hinnehmen. „Das war eine starke Kampfleistung“, lobte Bundestrainer Nicolae Ghita die Ringerin vom TV Mühlacker.
Einen weiteren Bronzerang fügte Jane Schmieder (AC Werdau) der deutschen Bilanz bei den Frauen im leichtesten Limit bis 44 kg hinzu, die Kategorie der kleinen Ringerin, die im Leistungszentrum Jena unter den Fittichen von Ex-Weltmeister Hartmut Reich trainiert, war allerdings nicht so stark besetzt, wie die anderen 7 Gewichtsklassen, die mit durchschnittlich 20 Starterinnen starke Teilnehmerfelder aufwiesen. Die Deutsche Meisterin in dieser Gewichtsklasse Annika Schmidt (RSV Hansa 90 Frankfurt/O.) überquerte die Ziellinie im leichtesten Limit auf dem 4. Rang.
Mit Aline Focken (67 kg/KSV Krefeld) und Nina Hemmer (51 kg/AC Ückerath) scheiterten die beiden Lokalmatadorinnen im kleinen Finale um Bronze und schlossen den heimischen Grand Prix auf fünften Rängen ihrer Gewichtsklasse ab. Dabei gelang Aline Focken im Achtelfinale die Revanche aus dem Halbfinale der diesjährigen Europameisterschaft von Tiblissi (GEO), wo sie gegen Ilana Kratysh (Israel) in Führung liegend verloren hatte. In Dormagen drückte die DRB-Auswahlringerin die Vize-Europameisterin unter dem Jubel der Zuschauer, in Runde zwei auf beide Schultern.
Auch Eva Sauer (VfK Schifferstadt) und Nicole Hauptmann (KFC Leipzig/beide 55 kg), sowie Nadine Weinauge (63 kg/KSK Furthwangen) erreichten fünfte Ränge und sorgten damit für einen guten vierten Rang des DRB-Frauenteams, hinter Russland, Weißrussland und Kanada. Bei den Kadettinnen sorgten Francy Rädelt (72 kg/RSV Hansa 90 Frankfurt/O.) und Nicole Amann (SC Anger) für zwei deutsche Turniersiege, beide Nachwuchsringerinnen blieben in ihren starken Gewichtsklassen ungeschlagen.
Pech hatte Laura Schmitt (46 kg) aus dem nordbadischen Kirrlach, die sich bis ins Finale kämpfte und dort in der Verlängerung der dritten- und entscheidenden Runde der Kasachin Marina Zuyeva unterlag und Silber gewann. Ebenfalls Zweite wurde Viviane Herda (56 kg/KSV Witten), die nur das Finalduell gegen Maria Kotsareva (RUS) verlor, die Deutsche Jugendmeisterin Julia Steffan (52 kg/KSV Schriesheim) erkämpfte in Dormagen die Bronzemedaille, während Annika Wendle (43 kg/ASV Altenheim) und Luisa Springmann (49 kg/SV Triberg) das Siegerpodium knapp verpassten und das Turnier auf dem ‚undankbaren‘ 4. Rang beendeten. Eveline Neumann (60 kg/RC Cottbus) auf Rang fünf, sowie Luzie Manzke (60 kg/RSV Hansa 90 Frankfurt/O.), Debora Lawnitzak (56 kg/Berlin) und Sophie Weinert (46 kg/SC Anger), die 6. Plätze erreichten, sorgten für den 2. Platz der DRB-Kadettinnen in der Länderwertung hinter den starken Ringerinnen aus Russland, aber noch vor Polen, Kasachstan und Frankreich.

„Es waren Wettkämpfe auf sehr gutem Nieveau, mit vielen Spitzenringerinnen und großen Teilnehmerfeldern“, zeigte sich der FILA-Beauftragte ClaudeAlain Putallaz (Schweiz) zufrieden und freute sich auch über den internationalen Zusammenhalt, mit dem bei der Eröffnung des Grand Prix der Kampf um den Verbleib des Ringens im olympischen Programm über 2016 hinaus unterstrichen wurde. Bei der Eröffnung drückte auch die einstige Weltklasseruderin Kristina Richter-Mundt Olympiasiegerin 1988 und 1992) ihre Hoffnung aus, dass die IOC-Exekutive schon Ende Mai den Vorschlag zurück nimmt, Ringen ab 2020 aus dem olympischen Programm zu streichen. Ver Vorsitzende des AC Ückerath nutzte zugleich die Gelegenheit, die einstige Spitzenringerin (WM-Silber 2007) und heutige Trainerin Stephanie Groß die Ehrenmitgliedschaft des AC Ückerath zu verleihen. In sein Lob für den Grand Prix schloss der FILA-Beauftragte Claude Alain Putallaz auch den Ausrichter ein, der für ein schönes Umfeld und reibungslosen Ablauf des Wettkampfes gesorgt hatte.

Jörg Richter

alle Ergebnisse hier: http://www.grand-prix-ringen.de/

unsere Mädels:

Kadetten

70 kg 8. Steffi Blohm

Frauen

48 kg 10. Katrin Henke
55 kg 12. Peggy Kenn
59 kg 9. Angelina Schmidt

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