Andrej Ginc Deutscher Vizemeister der Männer

DSC_0023Mit einem Paukenschlag endeten die Deutschen Meisterschaften der Männer im griechisch-römischen Ringkampfstil für den kleinen Ringerverband Mecklenburg-Vorpommern. Der gerade mal im ersten Jahr der Junioren kämpfende Andrej Ginc vom SAV Torgelow sicherte sich bei seinem erstmaligen Start bei den Männern die Silbermedaille in der 59 kg-Klasse. Der Reihe nach besiegte der gerade mal 18jährige Sportschüler der Eliteschule des Sports in Frankfurt/Oder die doch bedeutend älteren Athleten Baris Diksu (ASV Nendingen/Württemberg) mit 6:3, Ibrahim Fallacara (KSC Niedernberg/Hessen) 3:0 und im Halbfinale Nick Scherer (SV Eschbach/Südbaden) mit 8:0 und zieht somit ins Finale der 59 kg-Klasse ein. Hier war er dann diesmal dem Titelverteidiger Christopher Kraemer (TSV Westendorf/Bayern) mit 0:8 unterlegen. Durch den Einzug ins Finale sicherte sich der junge Mann aus der Ueckerstadt den Titel des Deutschen Vizemeisters 2016.
Für einen 5.Platz reicht es am Ende für den Stralsunder Tom Linke (85 kg). Er scheiterte leider am Ende im Kampf um die Bronzemedaille.

Uwe Bremer

 

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Saarbrücken – „Es waren richtig gute Titelkämpfe, spannende Duelle, ein schönes Umfeld in der neuen Multifunktionbshalle und ein begeisterungsfähiges Publikum“, schwärmte DRB-Sportdirektor Jannis Zamanduridis unmittelbar nach Abschluss der Deutschen Meisterschaften der Männer im griechisch-römischen Stil, die in Saarbrücken ausgetragen wurden. Begeistert zeigte sich auch die Ministerpräsidentin des Saarlandes  Annegret Kramp-Karrenbauer, die nach dem Festakt 125 Jahre Deutscher Ringer- Bund vor 14 Tagen, am vergangenen Wochenende erneut bei den Ringern vorbei schaute. „Eine ganz besondere Ehre und Wertschätzung für unsere Sportart“, freute sich DRB-Präsident Manfred Werner, zudem die Ministerpräsidentin auch zahlreiche Siegerehrungen vornahm.
Zwar fehlten die drei Olympiateilnehmer Eduard Popp (130 kg/VfL Neckargartach), Denis Kudla (85 kg/VfK Schifferstadt) und Frank Stäbler (66 kg/TSV Musberg), denen die Titelkämpfe terminlich nicht in das Vorbereitungsprogramm auf die Olympischen Spiele passten, sowie mit Ramsin Azizsir (85 kg/ASV Hof), Pascal Eisele (75 kg/SV Fahrenbach) und Oliver Hassler (98 kg/RG Hausen-Zell) verletzungsbedingt auch weitere Spitzenringer, doch das tat den Titelkämpfen keinen Abbruch.
Somit war in den meisten Gewichtsklassen die Bahn für die 2. Reihe frei, wobei sich zur Freude des Bundestrainer-Gespanns Michael Carl (Männer) und Maik Bullmann (Nachwuchs) viele Juniorenringer gut in Szene setzten.
So im leichtesten Limit bis 59 kg, wo sich Andrej Ginc (SAV Torgelow) ins Finale schob, der in diesem Jahr gerade einmal von den Kadetten- in den Juniorenbereich aufrückte. Gegen den Titelverteidiger Christopher Krämer (TSV Westendorf) hatte Andre Ginc keine Chance, Krämer holte sich mit einem Schönen Wurf den ersten Titel des Tages, nachdem der Westendorfer schon in den Vorrundenkämpfen überzeugt hatte. Überzeugt hat in den Vorrundenbegegnungen aber auch Andrej Ginc mit Siegen über starke Kontrahenten die auch schon im Männerbereich einige Erfahrungen sammelten. Ein starker Einstand des 18-jährigen bei den Männern mit dieser Silbermedaille.
Schwer tat sich Christian John (Eisenhüttenstädter RC) in der schwersten Kategorie gegen den jungen Marc Bohnert (RWG Mömbris-Königshofen) der zur Pause gar in Führung lag. John drehte den Kampf in der 2. Runde und holte sich mit 5:4 Wertungspunkten die Goldmedaille. Etwas unglücklich verteilt hatte das Los die Teilnehmer der Kategorie bis 130 kg, denn Christian John hatte mit Kasim Memet Aras (ASV Mainz 88) oder Jello Kramer (ASV Schorndorf) die starken Ringer in seiner Gruppe, während der zweite Pool wesentlich schwächer war. Doch der Eisenhüttenstädter hatte sich souverän durchgesetzt, im Finale gegen den weitaus leichteren Juniorenringer Marc Bonert wohl mit viel Widerstand nicht zugetraut.
Mohammed Yeter (KV Riegelsberg) gewann in der Gewichtsklasse bis 66 kg den Titel nach spannendem Finalsieg über Michael Widmayer (TSV Ehningen), im Halbschwergewicht (98 kg) setzte sich U-23-Europameister Etka Sever (VfK Schifferstadt) mit einer sehenswerten Schleuder gegen Juniorenmeister Erkan Celik (SV Johannes Nürneberg) durch. Im Limit bis 75 kg bezwang der international schon erfahrene Florian Neumaier (75 kg/VfK Mühlenbach) nach siegreichen Vorrundenkämpfen im Finale Karan Mosebach (RSV Hansa 90 Frankfurt/O.), der nach Silber bei den Junioren nun auch Silber bei den Männern gewann.
Der Lokalmatador Jan Fischer (85 kg/KSV Köllerbach) holte gegen Julian Neumaier vom KSV Hofstetten seinen insgesamt 5. Deutschen Meistertitel und auch Fabian Jänicke (80 kg/RSV Hansa 90 Frankfurt/O.) ließ gegen Sohayb Musa (KSV Krefeld) in Finale nichts anbrennen und holte zum Abschluss seiner langen Laufbahn den Titel 2016 mit einem Feuerwerk an Würfen. Jänicke zeigte nach der Siegerverkündung durch den Kampfrichter, das Ende seiner Laufbahn an, in dem er seine Ringerschuhe auszog und in die Mitte der Matte stellte. Eine Geste, die bislang meist den Kampfrichtern vorbehalten war. Das sich Fabian Jähnicke mit dem Meistertitel aus dem Geschehen bei Einzelmeisterschaften verabschiedet, unterstreicht die Leistung des Frankfurters, der viele Jahre an der deutschen Spitze kämpfte.
Den letzten Kampf- und damit den deutschen Meistertitel gewann mit Timo Badusch (71 kg) ein weiterer Lokalmatador vom KSV Köllerbach, der sich im Kampf um Gold gegen Matthias Maasch durchsetzte. „Das war ein absoluter Top-Kampf“, hob DRB-Sportdirektor Zamanduridis dieses Duell aus der Vielzahl schöner Kämpfe hervor.
Mit drei Titeln und vielen Medaillen gewann der gastgebende, saarländische Verband auch die Länderwertung vor Württemberg und Brandenburg, stolz präsentierte Cheftrainer Frank Hartmann den Siegerpokal dem heimischen Publikum.
„Was mir vor allem gefallen hat war, dass sich viele junge Ringer, die wir schon für 2020 und 2024 im Fokus haben, bis in die Finalkämpfe geschoben haben“, freute sich Bundestrainer Michael Carl über die Leistungen der Juniorenriege bei den Männermeisterschaften in Saarbrücken, auch wenn sich die Favoriten dort letztendlich durchgesetzt haben.  Damit blickt der Trainerstab optimistisch in Richtung Junioren-Europameisterschaften, die am 20. Juni in Bukarest (ROU) beginnen.
Gleiches betonte auch DRB-Sportdirektor Jannis Zamanduridis, der ergänzte; „… es waren wunderbare Meisterschaften, alles hat gepasst, die RG Saarbrücken, mit Ralf Diener als ‚Cheforganisator‘ hat durch die vielen Helfer für ein schönes und würdiges Umfeld der Titelkämpfe gesorgt“. Zudem zollte Zamanduridis vor allem den jungen Recken wie Titelverteidiger Christopher Kraemer, aber auch Michael Widmayer, oder Karan Mosebach großes Lob, die den gestandenen Athleten das Leben schwer machten und Silbermedaillen gewannen.
Im Rampenlicht stand auch DRB-Präsident Manfred Werner, der vor einer Woche seinen 70. Geburtstag feierte und viele nachträgliche Glückwünsche entgegen nahm.

Jörg Richter

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