Ringkampf raus aus dem olympischen Programm?

Komplettes Entsetzen in der deutschen Ringerfamilie

Der Ringkampfsport soll laut Beschluss der IOC-Exekutive in Lausanne aus dem Olympischen Programm gestrichen werden, 2020 könnten damit die Olympischen Spiele ohne eine der traditionsreichsten Sportarten über die Bühne gehen.
Bei der deutschen Ringerfamilie herrscht über den Streichungsplan des IOC totales Entsetzen. „Ich kann mir das gar nicht vorstellen, es war nie die Rede über die Streichung der Ringer aus dem olympischen Programm, im Gegenteil, ab 2016 sollten die Frauen möglicherweise in allen 7 Gewichtsklassen starten dürfen (bisher nur vier Kategorien)“, so der Präsident des Deutschen Ringer- Bundes Manfred Werner.


Schon bei den Olympischen Spielen der Antike war Ringen eine der angesehensten Sportarten, bei Unentschieden in Lauf-, oder Wurfdisziplinen wurde der Sieg ausgerungen. Seit Beginn der Olympischen Spiele der Neuzeit 1896 steht Ringen im Olympischen Wettkampfkalender. Bei den ersten Olympischen Spielen 1896 gewann der Berliner Carl Schumann die erste olympische Goldmedaille.
Erneut war es in Athen, als 2004 als erstmals Frauen olympische Matten betraten. In vier von sieben Gewichtsklassen gab es erstmals weibliche Olympiasieger im Ringkampf.
Nun will man beim IOC ohne diese traditionsreiche Sportart auskommen, verstehen kann das in Ringer-Deutschland niemand. „Den DRB trifft die Entscheidung aus heiterem Himmel, wir müssen jetzt die Reaktion des Weltverbandes FILA abwarten“, so Manfred Werner weiter.  Der Ringkampfsport muss sich im Mai noch einmal bewerben, bei der Exekutive des IOC in St. Petersburg wird es dann Präsentationen  von 7 weiteren  Sportarten geben, eine endgültige Entscheidung wird dann im September, bei der IOC-Vollversammlung in Buenos Aires getroffen.
Der Weltverband FILA ist nicht unbedeutend, 47 europäische Verbände gehören der FILA an, 37 aus Asien, 32 vom amerikanischen Kontinent, 46 Ringer- Verbände aus Afrika und 15 aus Australien/Ozeanien.
„Für mich ist das ein absoluter Schock, mit dieser Entscheidung stirbt ein Stück olympischer Gedanke“, so der erst im Januar diesen Jahres neu berufene DRB-Sportdirektor Jannis Zamanduridis, der damit wohl für seinen kompletten Trainerstab sprechen dürfte.
Die Hoffnungen der Ringer hängen damit an der IOC-Exekutive in St. Petersburg (RUS) im Mai, wo sich Ringen gemeinsam mit sieben anderen Sportarten präsentieren muss und wovon dann auch der Verbleib der Ringer im Olympischen Programm abhängen wird. Die IOC-Vollversammlung im September in Buenos Aires fällt dann eine endgültige Entscheidung.

Jörg Richter

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